Nach meinem Testlauf letzte Woche hab ich gestern Nacht (war eigentlich schon nach Mitternacht) noch "mal eben schnell" nen Mürbeteigt 1:1 nach Rezept gemacht, damit der über Nacht kühl stehen kann.
Letztes Mal hatte ich ein Eigelb mehr im Teig, weil ich dessen Eiweiß für die Glasur genommen hatte. Außerdem war die Butter nicht gut genug verrührt gewesen und der Teig nach dem ausrollen marmoriert und zerlief beim backen. Diesmal hab ich mich sklavisch ans Rezept gehalten und Eier, Zucker und Butter erstmal extrem gründlich schaumig geschlagen eh die anderen Zutaten dazukamen.
Zum ausrollen nahm ich heute sogenanntes "Doppelgriffiges" Mehl (Typ 405 von Rosenmehl), das staubt nicht so irre und das ausrollen wird so viel leichter.
Als Formen hatte ich frühlingshaft Schaf, Schmetterling, japanische Sakura- Kirschblütenblätter und - weil meine beiden Männer (der kleine und der große) so begeisert davon sind- einen Hand- Ausstecher genommen. Und vom allerletzten Stückchen Teig ein Osterei geformt.Ach ja, und zwei Katzen-von-vorn hab ich ebenfalls gemacht, allerdings ohne den langen Schwanz- und so sehen die aus, wie mein Hund Yuki von vorne. Das Ausstechen der Hände ging desmal besonders gut, weil der Teig noch kalt und hart war.
Während die beiden Bleche im Ofen waren, habe ich von der weißen Eiweißglasur ein bisschen was abgenommen, und die eine Teilmenge rosa, die andere hellblau gefärbt. Back- und Speisefarben von Schwartau sei dank. Und schon in Spritztüllen bereitgestellt.
Die Kirschblüten und zwei Händchen wurden rosa glasiert, zwei Händchen bekamen Fingernägel aufgemalt und die Schäfchen einen schönen Wollpelz, wo nur das Gesicht und das Öhrchen freiblieben. Die Schmetterlinge wurden blau, ebenso wie das Osterei. Ein Schmetterling und das Osterei bekamen dann noch Verzierungen mit der weißen Glasur, die anderen Schmetterlinge bekamen bunte Zuckerperlchen draufgestreut und angedrückt.
Ich habe 4 verschiedene Tüllen bzw. Werkzeuge, mit denen man die Glasur aufspritzen kann. Als ich versuchte die Randlinien einer der größere Plätzchen(das ist das Geheimniss für den Konditor- Look) und den einen Shiba- Keks zu verzieren, habe ich gelernt, daß nur etwas flüssigere Glasur sich überhaupt mit der allerdünnsten Spitze ausspritzen lässt. Da ich es eilig hatte, weil meine Schwiegereltern heute etwas früher als sonst kamen und das für die Kaffeetafel gedacht war, wechselte ich zur übernächstgrößeren Spitze, statt die Glasur zu verdünnen, was beim trocknen einen großen Vorteil brachte. Den verzierten Shibakeks hab ich nicht fotographiert, und der andere blieb unverziert, weil der zu klen war, um mit der größeren Lochspitze sauber verzuert werden zu können.
Ich bin sehr froh, daß ich mir die ersten Hefte von "Torten dekorieren" letztes Jahr gekauft hatte, denn da waren Spritzbeuel dabei, das Rezept und die Anleitung zum verzieren ebenfalls.
Unsere Gäste, aber auch der große und vor allem der kleine Mann waren von meinen Plätzchen begeistert. Nicht zu süß, nicht zu trocken (bei 175°C Umluft hab ich beide Bleche gleichzeitig OHNE Vorheizen nur 25 Minuten gebacken), hübsch verziert. Ich bin ziemlich stolz auf meine Fortschritte, wenn man bedenkt daß ich nach diesem Rezept schon im Alter von 9 das erste Mal alleine gebacken hatte und die allerersten Backbleche völlig verbrannten...
Erwähnte ich schon, daß ich in einem anderen Leben Konditorin geworden wäre? Ich hab keine Allergien und abgesehen von der widerlich frühen Arbeitszeit macht mir das Konditorhandwerk unbändigen Spaß!.
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