das erste Weihnachtsgeschenk - und �bers backen

Buchumschlag How to be a domestic goddesssDieses Jahr werden wir Weihnachten auf R�gen verbringen, und damit zwar meinen famili�ren Wurzeln sehr nahe (meine Gro�eltern haben viele Jahre auch mit meinem Papa dort gewohnt und gewirkt), aber trotzdem zum ersten Mal nicht mit unseren Familien. Und w�hrend meine Seite unsere Idee �berhaupt nicht sch�n findet, hat die andere Seite es eher locker aufgenommen. Und so gab es heute schon das erste Weihnachtsgeschenk f�r mich von der Familie meines Liebsten.

Seit mindestens einem halben Jahr w�nschte ich mir dieses eine Buch, von dem einige der amerikanischen Kreativbloggerinnen dieses Jahr ins Schw�rmen gerieten, w�hrend es unter den Deutschen und den meisten Irinen v�llig unbekannt ist. V�llig zu Unrecht, wie ich meine. Warum? Das will ich versuchen hier dazulegen.

Das Buch ist von Nigella Lawson, die im Jahr 2000 wegen dieses Buches zur britischen Autorin des Jahres gew�hlt wurde und nebenbei ne echt sch�n gemachte Webseite hat. Es gibt eine britische und eine amerikanische Version und diese einmal als gebundene Ausgabe und als Softcover. Der Titel lautet "How to Be a Domestic Goddess: Baking and the Art of Comfort Cooking", was �bersetzt "Wie man eine h�usliche G�ttin sein kann; backen und die Kunst des Komfort- kochens" bedeutet

Ich habe die amerikanische Ausgabe mit Hardcover bekommen, die nur einen kleinen Nachteil hat: Temperaturangaben in Grad Fahrenheit und Mengenangaben in L�ffeln und Tassen. Das Englisch ist jedoch auch f�r Englischsprecher, deren Schulenglisch schon etwas eingerostet ist, gut verst�ndlich, also blo� keine falsche Scheu!

Im Buch gibt es Kapitel mit den Namen "Kuchen", "Kekse, Scones und Muffins", "Pasteten (=gedeckte zumeist Obstkuchen)", "Desserts", "Schokolade", "Kinder", "Weihnachten", "Brot und Hefe" sowie "die Speisekammer einer h�uslichen G�ttin", au�erdem geht sie kurz auf notwendiges Equippment und Zutaten ein (erfreulicherweise nichts, was in einem guten Haushalt nicht eh vorhanden ist). Dabei fallen einem der �u�erst hochwertige Druck, teilweise mit kostspieliger Goldschmuckfarbe und die �u�erst �sthetischen, ganzseitigen und brillanten Fotos auf, die verdammt appetitanregend sind und von der Fotografin Petrina Tinslay stammen.

Obwohl der Buchtitel in einigen Kritiken vor allem emanzipierten Frauen sauer aufst��t, steckt nicht das dahinter, was man vermutet (Frauen geh�ren Hausfrauen und sollen darin Meisterschaft erlangen). Ebenfalls ist es kein reines Rezeptebuch. Vielmehr sind die Rezepte darauf ausgelegt, da� sie wohlschmeckend und auch was f�rs Auge sind und der K�chin - oder dem Koch, es soll ja auch M�nner geben, die sich an anspruchsvolle P�tisserie wagen- einen guten Ruf und Erfolgserlebnisse einbringen, daher der Buchtitel.

In dem Buch gibt es viele pers�nliche Geschichtchen der Autorin, es macht aus einem Rezeptbuch etwas sehr gem�tliches und pers�nliches. Als ob man mit Nigella in der K�che steht und sie einem die Geschichten zu ihren Kreationen und Gedanken zum Kapitelthema erz�hlt. Ich habe auch schon gelesen, da� andere es als Bettlekt�re sch�tzen, weil es auch unterhaltsam ist. Das ist was ganz anderes als ein n�chternes Rezeptebuch mit Foto, Zutatenliste und Zubereitungsanweisung, sondern ein wahres Kunstwerk!

Es macht schon vom ersten bl�ttern an Appetit und extrem Lust darauf, sofort in die K�che zu st�rzen und was daraus nachzubacken. Dabei sind es keine "klassischen" Rezepte, sondern sie spielt oft mit den Zutaten, interpretiert Gerichte neu und innovativ, was zwar ungewohnt ist, aber sehr erfirschend und spritzig daherkommt.
Cheddark�se im gedeckten Apfelkuchen oder Gem�sebr�he in Mince tarts zum Beispiel. Die Art und Weise so die Gerichte zu interpretieren und ihnen einen modernen Hauch zu geben und auch wirklich ungewohnte Kombinationen zu einem neuen Geschmackserlebnis zu verbinden erinnert mich sehr stark an Jamie Oliver, von dem ich ein sehr gro�er Fan bin. Auch die unkonventionelle Einstellung, da� man sich nicht akribisch an steife Regeln halten muss und �berhaupt nur nach Perfektion streben muss um gut zu kochen ist wie bei Jamie Oliver.
Weihnachtsmuffins

In dem Buch geht es - wie Nigella selber schreibt- darum, da� man nicht auf Teufel komm raus einen Wahnsinnsaufwand ins kochen und backen stecken muss, wie es einem vielfach von anderen Kochb�chern und Sendungen suggeriert wird (es ist nur dann gut, wenn alles selbstgemacht, frisch und vom feinsten ist und man sehr viel Zeit mit der Zubereitung verbracht hat, hei�t es da) und sich dabei ausgelaugt, gestresst und "nicht gut genug um mit anderen mitzuhalten" f�hlt. Vielmehr soll man sich bei diesen Rezepten gut f�hlen, sie sollen einfach sein, die Zubereitung einfach und schnell ohne viel Vorbereitungszeit, man soll entspannt werden, sehr viel Spa� haben und sein Selbstwertgef�hl heben, wenn man merkt, da� scheinbar un�berwindbar schwer geglaubte Gerichte gelingen und man auch von anderen Lob daf�r bekommt.

Als Beispiel erw�hnt Nigella wie zufriedenstellend und schon fast unheimlich therapierend das Backen von Brot mit Hefeteig sein kann, obwohl viele den Aufwand f�rchten. Auch ich hatte fr�her vor Frischhefe immer einen Heidenrespekt und hatte Schiss den Umgang mit diesem lebenden Produkt zu wagen. Ich bewunderte meine Mutter, weil sie so wunderbaren Kosunak mit Rosinen und ganzen Mandeln zu Ostern gezaubert hat und konnte mir nie vorstellen, da� ich jemals mit Hefe Freundschaft schlie�en k�nnte. Und heute wei� ich, durch die revolution�re 5-minuten- Brot Methode aus dem Artisan Breads Buch, welche ich bei Theresia aufgeschnappt hab, was die Hefe mag und was nicht. Ich bereite Teige zu, aus denen Pizza und Brot wird, das selbst dem w�hlerischen Gaumen meines Liebsten sehr gut mundet und habe vor, noch viel mehr von den grandiosen Rezepten auszuprobieren und so mag es nicht verwundern, da� ich Frischhefe und Mehl stets vorr�tig hab. Ich gebe zu, das Buch "Artisan bread in 5 Minutes a day" ist h�chst anregend und das beste Backbuch welches ich je gesehen habe. Und trotzdem steht "How to be a domestic goddess" nicht in Konkurenz dazu, sondern erg�nzt dieses im s��en Bereich hervorragend. Es gibt defakto keinerlei �berschneidungen.

Das Buch ist damit sowohl zum kochen, als auch etwas f�rs Regal, denn die Fotos sind wirklich einige der besten, die es im Food- Bereich in der Zeit gab und gibt. Wer auf den Link klickt, kommt auf Amazon, wo es im Moment einen Preisnachlass von 10% auf das Buch gibt.

1 Kommentar

hmm, klingt lecker und interessant.. schade dass mein b�cherguthaben f�r weihnachten schon aufgebraucht ist. bin gespannt zu erfahren, welches rezept du als erstes ausprobierst. ;o)
liebe gr�sse
yaga

Im Moment kann ich mich nicht entscheiden, zu viele sehr verlockende. Werd aber dar�ber berichten.

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